Öffnet die Tore!

„In jedem von uns wohnen zwei Seelen – Gut und Böse. Wenn es gelänge, diese Dualität zu spalten, wäre das Leben von allem Unerträglichen befreit“ – Dr. Henry Jekyll

Ein Mensch – gespalten in zwei Persönlichkeiten! Die eine getrieben von sadistischen, psychopathischen Handlungen ohne Selbstbeherrschung. Die andere Seite sucht verzweifelt nach einem Weg in die persönliche Freiheit, unterliegt letztendlich doch den Trieben des Bösen.

Wer kennt nicht den zur Weltliteratur zählenden Roman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll & Hyde“ von Robert Louis Stevenson. Erschienen im Jahr 1886 – sind auch die noch heutigen Interpretationen  so aktuell wie nie zuvor!

Ich hatte das Glück eine der letzten Vorstellungen des Musicals „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ besuchen zu dürfen und damit eine weitere TUER, in eine von psychischen Ängsten getriebene Welt, zu öffnen. Extravagante Kostüme, gänsehautfördernde Musik und eine facettenreiche, unglaubliche Show bieten sich demjenigen, der bereit ist, sich den menschlichen Abgründen im großen Saal des Mainfranken Theaters auszusetzen. Die Karten ausverkauft – das Publikum begeistert! Die emotionsgeladene Inszenierung, die einen Menschen zeigt, der innerlich wie äußerlich gebrochen ist.

Es ist nach wie vor ein Phänomen, dass sich die Menschen für solche Themen so stark interessieren. In unserer Gesellschaft würde niemand so offen über psychische Erkrankungen, soziale Tabus oder Tod reden, dennoch wird sich gern damit auseinander gesetzt.

Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Liebe. Den Wunsch nach Anerkennung und die Hoffnung, dass sich alles noch zum Guten wendet. Wir bauen Beziehungen zu anderen Menschen auf, besitzen das Feingefühl zu regulieren, wenn wir merken, dass wir in unserer Reaktion übertrieben haben. Nicht jeder ist mit einen Hauch von Empathie gesegnet und doch hat man es im Gefühl, wenn jemand Hilfe braucht oder wenn einfach nur das Bedürfnis geweckt wird, für eine Person da zu sein.

Da gibt es aber auch noch diejenigen unter uns, die kein Mitgefühl verspüren. Für die Reue ein Fremdwort ist und selbst gar nicht bemerken, wenn sie einen anderen Menschen mit Worten oder Taten so stark verletzen, dass sie als kalt und gewissenlos bezeichnet werden. Antisoziale oder dissoziale Persönlichkeitsstörung nennt sich diese Art der psychischen Erkrankung. Die charmante und liebenswerte Art, die am Anfang noch so betörend wirkte, weicht einem gefühlskalten, manipulativen Charakter, der nicht mehr zu unterscheiden vermag, zwischen Gut und Böse.

Diese Menschen sind nicht mehr in der Lage die Wirklichkeit von ihren eigenen Vorstellungen auseinander zu halten. Die „abgespaltene Seele“ vermischt positive wie negative Seiten der eigenen Persönlichkeit. Letztendlich geht  Dr. Jekyll genau daran zugrunde.

Die menschliche Psyche hält immer neue Gedankenmuster für uns bereit. Egal wie grausam, beängstigend oder liebevoll sie sein mögen, wir werden durch unsere eigenen Lebenserfahrungen unseren ganz intuitiven Weg gehen. Aber hoffentlich niemals alleine und völlig abgeschottet von unseren Liebsten!

Knaufige Grüße

 

 

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